Liebe Barnimerinnen und Barnimer,
mit großem Unverständnis und Sorge erleben wir, wie Menschen brüllend oder mit Schlagworten wie „Genozid“ durch Bernau ziehen. Aber mit Ignoranz, Desinformation und Aggressivität lässt sich keine Pandemie beenden.
Was wir brauchen sind ein leistungsstarkes Gesundheitswesen – und hier ist die Politik gefragt -, das verantwortungsvolle Verhalten aller Menschen und eine sehr hohe Impfquote, damit unsere Region frei und offen bleibt und wir gemeinsam gut durch diese Zeit kommen.
Abstand ist zurzeit die beste Form von Anstand, um Pflegepersonen sowie Ärztinnen und Ärzten zu zeigen, dass wir sie ernst nehmen und unterstützen. Kinder, Schwache und Vorerkrankte werden durch unsere Impfung bestmöglich geschützt.
Es geht nicht darum, ob wir alle Maßnahmen richtig finden oder ob es uns Spaß macht oder was uns fehlt. Jetzt steht Weihnachten vor der Tür und vieles, was diese Zeit besonders macht, ist nicht möglich. Wir alle können viele Sachen aufzählen, die wir machen wollen würden. Aber davon endet eine Pandemie nicht. Davon sterben nicht weniger Menschen.
Es geht darum, gemeinsam durch sinnvolles und solidarisches Handeln mit möglichst wenigen Verstorbenen durch die Pandemie zu kommen. Da wollen wir uns einreihen. Da dürfen gern mehr Menschen mitmachen. Grölend durch die Straßen zu ziehen, ist keine Lösung.
Wir sind entsetzt, wütend und wir wollen das nicht länger hinnehmen:
Das Befeuern der Pandemie durch solche Demonstrationen, die ausgrenzenden und spaltenden Parolen sowie die offenen und verdeckten rassistischen und antisemitischen Inhalte.
Wir wollen Teil einer rücksichtsvollen und anständigen Lösung sein und schließen uns daher Dr. Georg Fritz (Chefarzt Intensivmedizin in Bernau) an:
„Unsere Intensivstation am Bernauer Immanuel Krankenhaus ist derzeit zu über einem Drittel mit Covid-19-Patienten belegt. Dadurch haben wir große Schwierigkeiten Nicht-Covid-Patienten, die intensivpflichtig sind, unterzubringen.
Wir brauchen jetzt die Solidarität unserer Mitbürger. Halten Sie Abstand, tragen Sie Maske, lassen Sie sich impfen und spenden Sie Blut.“ (MOZ, 9.12., S. 13)
Bleibt im Gespräch und hört einander zu!
Hier kann man den Brief unterschreiben.